Welcome to the West, Ms Kucharenko.

Featured Photo by Karolina Jonderko.

Nur die Sonntage fühlen sich ein wenig an wie vor dem Krieg, für Ksenia Kucharenko und die Familie Tratkiewicz. Denn dann verlassen Kucharenko und ihre vierjährige Tochter Angelika das Haus ihrer polnischen Gastgeber und gehen zur Kirche. 

Frühmorgens schlüpft Kucharenko in ihren Rollkragenpullover und steckt sich türkisfarbene Ohrringe an. Sie legt Angelika ihren pinken Schal um – eines der wenigen Kleidungsstücke, das sie aus der Ukraine mitgenommen hat. Dann gehen Mutter und Tochter Hand in Hand zum Bahnhof. 

Eine Stunde fahren sie, erst mit dem Zug, dann mit dem Bus, bevor sie in das Kellergewölbe einer orthodoxen Kirche im Norden Warschaus hinabsteigen. Die Betenden stehen bereits dicht aneinander, die Luft ist warm und stickig. Viele haben Tränen in den Augen. Fast alle kommen sie aus der Ukraine. 

Zwei Stunden dauert die Messe. Danach wirkt Kucharenko gelöster. Sie erzählt mehr von sich selbst als sonst. Wofür sie gebetet hat? “Seit ich in Polen bin, denke ich kaum an den Krieg”, sagt die 35-Jährige. “Ich sorge mich darum, wie ich hier zurechtkommen werde.”

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